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der Bildung und des Geistes, in ihrem systematischen
Teil eine kulturphilosophisch begründete Theorie der
Bildung sein. Wie viele akademische Vertreter der Päd-
agogik dies heute zu leisten vermögen, dürfte der Unter-
richtsverwaltung bekannt sein. Auch hier ist es leicht,
Programme aufzustellen, schwer, ihnen auf eine Art zu
genügen, die nicht den Studenten selbst als Dilettantis-
mus erscheint.
Der Gedanke einer humanistischen Fakultät ist mit
guten Gründen abgelehnt worden. Was an ihm gesund
ist, sollten öffentliche Vorlesungen in freiem Wachs-
tum und im Verein mit dem freien Bildungsuchen des
‚Studenten leisten. An großen Mustern auf: diesem Ge-
biete fehlt es nicht, aber sie sind selten. Und bekannter-
maßen haben Publica einen so unregelmäßigen Besuch
der Studenten aufzuweisen, daß niemand an ihnen
rechte Freude hat. Uns scheint darin ein Symptom zu
liegen, daß sich der Student von seiner Bildungsstufe
aus diese Darbietungen nicht recht zu assimilieren weiß.
Wenn wir wieder einmal Abiturienten haben werden,
deren Reife nicht nur auf einem Schein (im Doppel-
sinn des Wortes) beruht, wird auch dies anders werden.
Der. Faktor des Zeitmangels wird freilich immer eine
Hemmung der besten Absichten dieser Art bei Dozenten
und Studenten bedeuten.
Also muß auf andere Wege Bedacht genommen
werden. Sehr wichtig ist die Herstellung einer inneren
‚Verbindung in der gewählten Fächergruppe. In der Tat
fehlt es vielfach an dem Nachdenken über die in der
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