feinem Gufto ab und jchafft jich bequemere, wie er die Buchjtaben-
Beitandteile auf die nötigjten reduciert.
Manche gehen darin noch einen Schritt weiter und nehmen Buch-
jtabenformen in einen Duftus auf, die einem anderen eigen find. Man
hält dieg für ganz unzuläffig, und manchen „Schrift“-Gelehrten über-
läuft ein grauliches Grufeln, wenn er im deutjchen Briefe oder Aufjate
einen Ausländer aus dem englifchen Alphabete erblickt. Der umgefehrte
Fall ift natürlich einfach haarjträubend. Anathema sit!
b)
Beichäftigen wir uns mit diefen Verbrechern etwas eingehender.
Was hat fie zu diefer Todfünde verleitet? Wenn fie von Schülern be-
gangen wird, fan man meift Unwifjenheit oder Gedanfenlojigfeit vor-
ausfegen; wird fie jedoch von Ermwachjenen begangen, jo muß man an:
nehmen, daß fie fich ihres Fehlers bewußt waren, und daß entweder
unangebrachte Eitelfeit fie verführte, ihre deutjche Schrift mit lateinischen
Anfangsbuchftaben zu verbrämen, oder — daß eine tiefer liegende Er-
wägung den Ausjchlag gab.
Fragen wir, welche das wohl jein fünnte, jo wird fich meijt nach-
weifen lafjen, daß e8 das Beftreben nach VBereinfahung und
befferm Anfchluß, das Bedürfnis größerer Flüffigfeit und
Schnelligkeit, die Notwendigkeit der Zeiterjparnig waren, die den
Vielfchreiber veranlaffen, feiner Schrift eigene Buchjtabenformen einzu-
DE 2
fügen. ©o ift aus of ie Sy = F oder Hi
en
geworden, aus D/ und WE 1% , aus 4 und
BE
Mfg AH. oder MN = PIL,
ee) 7.
aus N oder Ef f u. f. w. So verwandelt fich