nee
Welche Forderungen ijt man an ein Alphabet zu jtellen
berechtigt?
1. Möglichft wenig Örundformen!
Diefe Forderung fpricht für ich jelbjt. Denn je zahlreicher die-
jelben find, um jo verzwicter und Kmieriger ausführbar fanın fich ihre
Komplikation gejtalten, um jo länger muß geübt werden, die Formen
„in die Hand“ zu befommen.
2. Möglichit wenig verjchiedene Formen für ein und
denjelben Buchftaben.
Als Sdealbuchjtabe gilt das D. Hier unterjcheidet fich in beiden
Alphabeten der große Buchjtabe vom Eleinen nur durch die Größe und
den Anjtrich., Im den weitaus meiften Fällen zeigen die übrigen Buch-
jtaben vier verfchiedene Formen. Schon aus diefem Grunde ift das
Doppel-Alphabet verwerflich.
Unfere Kinder müfjen jet neben und nacheinander acht verfchiedene
Alphabete lejen, bez. lefen und jchreiben lernen:
Das große und Fleine Gotifche, (Drudjchrift)
= 5 & „» Zateinijche, hi;
„nm m: Deutiche, (Schreibichrift)
m A uglue: ie
Durch Ausscheidung der gotifchen Drud- (wie fchon oft angeregt!)
und deutjchen Schriftbuchjtaben reducierten fich unfere Anforderungen
auf die Hälfte.
3. Die einzulernenden Formen müjjen ohne wejentliche
Änderung für die Schnellfchrift verwendbar fein.
Das wird erreicht, wenn die einzelnen Buchjtaben
a) feine überflüjjigen Schnörfel beiten und
b) leichte Verbindungsfähigfeit aufweifen.
Die jchriftlichen Arbeiten haben fich gegen früher in allen Ständen
vergrößert, und wenn Zeit Geld ift, jo darf die Schreibarbeit nicht zu
viel Zeit in Anfpruch nehmen. (Man vergleiche hier großes und Fleines
lateinifches und deutjches B, W, ©.)
4. Jeder Buchjtabe muß eine charakteriftifche Form
haben (jo daß eine Verwechslung beim Lejen nicht Leicht
möglich it) und in einem Zuge zu fchreiben fein.
. Eden jind möglichft zu vermeiden.