HINWEISE ZUR METHODISCHEN UND
ORGANISATORISCHEN GESTALTUNG DES UNTERRICHTS
Die Vermittlung eines soliden, dauerhaften und anwendungsbeteiten Wis-
sens und Könnens steht auch in der Abiturstufe im Mittelpunkt des Unter-
richtsprozesses.
Der Lehrer muß grundlegende Fakten, Begriffe, Gesetze und Theorien mit
den Schülern sorgfältig erarbeiten, festigen und systematisieren und die
gegebenen Möglichkeiten zur Anwendung des Wissens und Könnens nut-
zen. Dabei ist in Einheit mit schöpferischer Tätigkeit auch dem festen
Einprägen von Fakten, der Entwicklung geistiger Fähigkeiten und des Ge-
dächtnisses Aufmerksamkeit zu _ widmen.
Die Zusammenhänge zwischen chemischen, technischen und ökonomi-
schen Sachverhalten sind herauszuarbeiten. Aktuelle Probleme der Ent-
wicklung der chemischen Industrie der Deutschen Demokratischen Repu-
blik und der sozialistischen Bruderländer sind zu diskutieren und die
Erfahrungen der Schüler mit dem im Unterricht erworbenen Wissen zu
verbinden.
Den Schülern ist zu erklären, daß solides naturwissenschaftliches Wissen
und Können Voraussetzung dafür ist, den neuen Arbeitsanforderungen
unter den Bedingungen des wissenschaftlich-technischen Fortschritts ge-
recht werden zu können.
Den Schülern muß Gelegenheit gegeben werden, sich mit weltanschau-
lichen und moralischen Fragen, die sich aus dem Unterricht und ihren Er-
fahrungen ergeben, aktiv auseinanderzusetzen und diese parteilich zu
werten,
Bei der Gestaltung des Unterrichtsprozesses ist konsequent von den
Schwerpunkten des Stoffes auszugehen. Dabei sind die im Lehrplan aus-
gewiesenen Anwendungsbeispiele und die praktischen Erfahrungen der
Schüler vor allem aus der produktiven und wissenschaftlich-praktischen
Arbeit zu nutzen. Um die schöpferische Tätigkeit beim Experimentieren
zu fördern, müssen die Schüler wichtige Aufgaben wie das Gewinnen
praktisch prüfbarer Aussagen, das Entwickeln von Experimentanordnun-
gen und das Auswerten der Ergebnisse weitgehend selbständig ausführen.
Hierfür sind auch Denonstrationsexperimente zu nutzen. Bei der Planung
des Unterrichts ist zu sichern, daß dazu die Zeit vorhanden ist.
Bei dem methodisch durchdachten, erkenntnistheoretisch ‚begründeten
Einsatz der Experimente sind alle Möglichkeiten zu nutzen, die Überzeu-
gung der Schüler vom objektiven Charakter der Naturgesetze und ihrer
Erkennbarkeit zu festigen und Gewohnheiten exakten und disziplinierten
Arbeitens weiterzüentwickeln.
Um ein sicheres, anwendungsbereites Wissen und Können der’Schüler zu
erreichen und sie zur Anwendung grundlegender Methoden des wissen-
schaftlichen Denkens und Arbeitens zu befähigen, müssen Wiederholun-
gen, Übungen und Kontrollen in allen Stoffeinheiten geplant und durch-
geführt werden. Dabei ist auch Wissen aus anderen Unterrichtsfächern
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