amtes 2 ammo
Wie? gefunden und beſtimmt werden kann , da ſte-
hen, wie die Erfahrung bereits gelehrt hat, feine er-
freulichen Reſultate für die noch in ihrer erſten Ent-
wickelungsperiode ſtehende Taubſtummenbildung zu er-
warten. Den Verfaſſer gegenwärtiger Schrift haben
es die täglichen Beobachtungen eines achtzehn] äh-
rigen 2ebens unter den Taubſtummen gelehrt, wie
tief ſie das Gebrechen der Taubheit, ſie ſey nun an-
geboren, oder, welches gleichviel iſt, in den erſten
Jahren der Kindheit durch Krankheit oder Verwahrlo-
ſung ihrer Pflege entſtanden', in Hinſicht ihrer Sprach-
bildung nicht nur , ſondern ihrer ganzen ſittlichen Men-
ſchenbildung ſtelltz und in gleichem Grade, als ſeine
Erfahrungen hierin zunehmen , nimmt ſein Befremden
über die verſchiedenen Anſichten und Urtheile über den
Taubſtummen, als ſolchen , die einer ſchwer zu erken-
nenden Täuſchung ſo häufig als leicht unterliegen, folg.
lic auch über ſo manche von der Erfahrung gerichte-
tex“ und als verfehlt verworfenele Mittel und Wege
zu ſeiner Hülfe ab. Nach des Einen Meinung ſtehet
der Laubſtumme dem mit Gehör und Sprache Begab-
ten nicht eben ſehr fern , und ſein Gebrechen iſt gleich»
ſam nur eine, auch ohne Arzt, durch Hausmittel leicht
zu hebende Unpäßlichfeit ; daher er den Unterricht und
die Erziehung deſſelben in die gewöhnliche Schule und
in das Haus der Seinigen verweiſen zu dürfen glaubt *).
Ein Anderer ſtellt den Taubſtummen mit dem Blinden
in Parallele und will ihn mit dieſem „wenigſtens theil-
weiſe,unterrichten und erziehen laſſen **), Anderen wieder
ſcheint dieſer Unterricht ſo über alle menſchliche Einſicht
und Kraft ſchwer , oder doch in ſeinem Erfolge mit
*) Man ſehe 1) Graſer (Dr.) in ſeinem Sc<hulmeiſterthume
B. V. 2) Stephani (Or.) im Baterſchen Schulfreunde B. 8.
S. 1-12. 3) Daniel (M.) in ſeiner Schrift: Kann nicht jeder
Tanbſiumme und Blinde ſeine Ausbildung erhalten? und uoch
Andere,
« **) &. Hesperus im Jahr 1823. No. 158, und im Jahr 1824
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