Perſönliches.
Am 24. September ſtarb den Heldentod fürs Vaterland Seminaroberlehrer Paul
Georg Schäfer aus Ro<hlizg. Er iſt beſonders bekannt geworden durd) eine Reihe
von Schriften zur Wehrhaftmachung der deutſchen Jugend.
Schon vor einem Jahre, am 23. Oktober 1917, iſt in den Rämpfen am Damenweg
Mittelſchullehrer Dietrich Darenberg aus Dortmund gefallen, über deſſen Schickſal
bisher nod) Ungewißheit beſtand. D. hat ſich einen Kamen gemacht durd) eine Reihe
von erzählenden Schriften für die Jugend wie für Erwachſene (als bedeutendſtes Werk
dieſer Art wird der Roman „Die roten Rieſen“ bezeichnet) ſowie durc<h zahlreiche
Veröffentlichungen aus dem Gebiet der Erziehungs- und Unterrichtskunde. Ein Jahr
vor dem Kriege begründete er zufammen mit A. Brinkmann die Halbmonatsſ<rift
zur Vertiefung und Belebung der Schularbeit „Der Sörderer“".
Als weitere Todesfälle ſind zu verzeichnen: 18. Oktober San.-Rat Dr. Wilhelm
Stern, bekannt als Shriftſteller auf dem Gebiet der Seelenlehre und der allgemeinen
Philoſophie; 20. Oktober Prof. Ernſt Walther, 'Oberlehrer an der Il. höheren Mädden-
ſchule und am Lehrerinnenſeminar in Leipzig, ein hervorragender Kenner und Lehrer
der Naturwiſſenſhaften, ein eifriger Mitarbeiter im Leipziger Lehrerverein und in der
Pädagogiſchen Literaturgeſellſchaft „Neue Bahnen“; 30. Oktober Sortbildungsſ<ul-
direktor Arthur Haeſe in Charlottenburg, Dorſizender des Deutjchen und Ehren-
vorſißender des Preußiſchen FSortbildungsſchulvereins; 31. Oktober Wirkl. Geh. Ober-
regierungsrat Friedrich Altmann, Abteilungsleiter im Preußiſchen Miniſterium der
geiſtlichen und Unterrichtsangelegenheiten, der Lehrerſchaft naheſtehend als 11. Vor-
ſigender der Rüglerſtiftung, die, zum Gedächtnis des ehemaligen Miniſterialdirektors
Rügler errichtet, Beihilfen an erkrankte Lehrer gewährt; 19. November Geh. Regierungs-
rat Dr. Otto Pfundtner in Berlin-Sehlendorf, 1882 --85 als Stadtſhulrat in Rönigs-
berg, 1885 - 1910 in gleicher Eigenſchaft in Breslau tätig, wo er 1598 die Deutſche
Lehrerverſammlung als Ehrenvorſigender des Ortsausſchuſſes in dankenswerter Weiſe
gefördert hat.
Nod eines Toten iſt zu gedenken, deſſen Name für die Geſchichte des Deutſchen
Cehrervereins bleibende Bedeutung hat. Am 29, Gktover verſchied in Münden Ober-
lehrer i. R. Sriedrich Gärtner im Klter von 73 Jahren. Der Verſtorbene war der
Sohn des Cehrers Peter Gärtner zu Iggelheim i. d. Pfalz, der ſeinerzeit den Pfälziſchen
Cehrerverein begründete. Es iſt darum nur natürlich, daß aud) er ein eifriger Der-
einszmann wurde. Den Mündener Bezirkslehrerverein hat er mehrere Jahre als erſter
Vorſitzender geleitet und iſt ihm ſtets ein treuer Mitarbeiter geweſen. Der geſamten
Deutſchen Lehrerſchaft wurde er bekannt als Mitglied im Ausſc<huß der alten Allge-
meinen Deutſchen Lehrerverſammlung. Als dieſe ſich 1893 mit dem Deutſchen Lehrer-
tag zur Deutſchen Lehrerverſammlung zuſammenſ<loß, blieb G. Mitglied des engeren
Ausſdzuſſes und als 1908 die Deutſche Lehrerverſammlung feſt in den Bau des Deutſchen
Cehrervereins eingegliedert wurde, trat er mit in deſſen Vorſtand ein. Häufig iſt G.
als Redner auf den Deutſchen Lehrerverſammlungen aufgetreten, u. a. hielt er auf der
Breslauer Derſammlung 1898 den Seſtvortrag zur 50jährigen Jubelfeier der Allge-
meinen Deutſchen Lehrerverſammlung und 1906 in Münden den Hauptvorirag Über
die Simultanſchule.
Swei wichtige Geburtstage ſind ſeit dem Erſcheinen des letzten Heſtes der „Deutſchen
Schule" gefeiert worden. Am 24. Oktober wurde Johannes Langermann, lange
Jahre hindurd Lehrer in Barmen und als geiſtiger Sührer der rheiniſchen Lehrer-
ſhaft weit über die Grenzen ſeines Wirkungsgebiets hinaus bekannt, jezt Leiter der
von ihm zur Verwirklichung ſeiner Erziehungsgedanken begründeten Stein-Sichte-Scule
in Darmſtadt, 70 Jahre alt. Don ſeinem Wirken in Darmſtadt hat einer, der es durd)
eigenes Dabeiſein kennen lernte, an anderer Stelle in dieſem Hefte geſprochen. Hier ſei
in knappſter Form über ſeinen Lebensgang berichtet. L. iſt geborener Mecklenburger,
wurde vorgebildet auf der Präparandenanſtalt und dem Seminar zu Neukloſter, wirkte
als Lehrer in einer Reihe meiſt kleiner Ortſhaften in Mecklenburg, zuletzt in Parchim
und ſiedelte 1878 nah der Rheinprovinz über. Er war zunächſt zwei Jahre in Ver»
melskirhen und wurde dann nad Barmen berufen. Sein unerſchro>enes Eintreten
für das, was er für re<t hielt, brachte ihn mehrfad<h in ſcharfen Gegenſatz zu den
Sculauffſichts5behörden und trug ihm eine Reihe von Ordnungsſtrafen ein. 1906 trat