Full text: Das Jahr in deutschen Land-Erziehungsheimen - 14.1912 (14)

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Die Stiftung „Deutsche Land-Erziehungs-Heime“. 
Vierzehn Jahre der Entwicklung der D. L. R. He, liegen hinter 
uns. Manchberlei innere Erschütterungen und äußere Unglücksfälle 
haben die Heime in dieger Zeit überstanden. Überragchend gchnell 
war in den ersten Sechs Jahren die Gründung der drei Heime vor 
Sich gegangen. Dann kam die Schwierige Aufgabe, das Begründete 
zu behaupten und es nach innen und außen auszugestalten. Das 
Werk wuchs, und es bildeten gich allmählich bestimmte Grundzüge, 
ein Charakter heraus, der die Heime gcharf von anderen Unter- 
nehmungen trennte, die inzwischen aus ähnlichen Verhältnissen, zu- 
meist von ehemaligen Mitarbeitern, entstanden waren. Unbeantwortet 
aber blieb die Frage, was mit dem Werk nach dem Tode Seines 
Gründers und Begitzers geschehen Solle. Diese Frage wurde be- 
Sonders dringend, als dieger im Verlauf des letzten Frühlings lebens- 
gefährlich erkrankte. 
Mehrere Möglichkeiten kommen dafür in Betracht: 1. Die Um- 
wandlung des persönlichen Begitzes in den einer GeSellschaft, 2. in 
den eines Staates oder einer Gemeinde, 3. die Vererbung des Be- 
Sitzes an Verwandte oder Freunde. Doch gegen alle drei Möglich- 
keiten Spricht vieles: Staat, Gemeinde und Gegellschaft können leicht 
zu einem Hindernis für die freie Weiterentwicklung des Werkes 
werden. Bei Linzelpersonen, in deren Begitz das Ganze kommt, 
droht wiederum die Gefahr der Willkür, Gleichgültigkeit oder gar 
Unfähigkeit und Schwäche; leicht können die Sich entgegenstellenden 
Schwierigkeiten für einen einzelnen zu groß werden, Daher muß 
ein Ausweg gegucht werden, der einergeits die volle Bewegungs- 
freiheit der Pergönlichkeit innerhalb der unverrückbaren Grenzen 
des Werkes und die Unabhängigkeit des Werkes gSelbst von Schwer- 
fälligen Körperschaften gewährleistet, anderergeits die Aufgabe des 
einzelnen erleichtert und die Entwicklung der Heime in der Seit 
Jahren eingeschlagenen Richtung nach Möglichkeit gichert. Dies 
alles Scheint am ehesten durch die Form der Stiftung erreichbar, 
die deghalb auch von ähnlichen Schöpfungen im In- und Ausland 
--- man denke an England --- benutzt worden 1st. 
Erste und wichtigste Voraussetzung für eine Solche Stiftung 
iet natürlich, daß die Heime wert gind, weiter fortzubestehben. Die 
innere Notwendigkeit ihrer Arbeit, ihre Leistungen, Entwicklungs- 
fähigkeit und -Kraft können allein die Opfer rechtfertigen, die das 
Zustandekommen der Stiftung bedingen. Darum muß fortgesetzt an
	        
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