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Battaglia bei Padua, 20. 7. 09.
Ihre Karte aus Finnland mit der Schönen Nachricht, daß Sie eben in der
Nordlandsnätur, die Sie 5o voll und tief verstehen und durchdringen werden wie
Wenige, Balfam für Wunden der Vergangenheit und Geizstezkraft für die Arbeit
der Zukunit finden, hat mich innig erfreut.
In wenigen Tagen kehren wir auf die Montesca zurück, wo vom 1. August
bis 15. September ein Ferienkurzus über eine neue, höchst bedeutende
Methode von Frl. Dr. med. Maria Montessori für Lehrerinnen gehalten werden
wird. Wahrscheinlich werden Sie bei Ihrer Rückkunft außer der Todesanzeige
meiner geliebten Mutter, die am 1. Juni von ihrem Leiden erlöst wurde, das Buch
der Montessori vorfinden, das ich Ihnen Sandte. In einem Briefe, den Sie vielleicht
nie erhalten, bat ich Sie um Mitteilung, wer zich wohl für eine deutsche Über-
Sebung [dieszes Werkes, das ich im höchsten Sinne genial und epochemachend
nenne, interesSieren würde. Nun erhalte ich eine Reklame der Education nouvelle
von Berthier und erinnere mich, daß Sie mir in London lobend davon Sprachen.
Auch Schreibe ich mich gleich als Abonmnentin ein, bitte Sie aber Sehr, falls es
Ihnen möglich wäre, Berthier auf das Buch der Montessori aufmerk5am zu machen.
Denn gerade zein Journal und Sein Publikum müßten dasselbe würdigen, kennen
lernen und studieren, wie es Sich gehört. --
Unsre neue Schule verspricht das Schöngte.
Leider, leider können wir auch dieses Jahr nicht mit Ihnen die Land-
erziehungiheime besuchen. Aber geistig Sind wir Ihnen nahe,
America, 10. 11, 09.
Heute Sende ich Ihnen nach kurzer, aber Schöner Reize nach New-York
und Boston unsere allerherzlichzten Grüße. Wir haben in America vor allen
Dingen die öffentlichen Schulen bewundert und kehren über Paris nach Rom zurück.
Villa Wolkonsky, Rom, 9. 12. 09.
Vor kurzem voll reicher und Schöner Eindrücke aus Amerika heimgekehrt,
drängt es mich Ihnen einen von Herzen kommenden Weihnachtsgruß zu Senden.
Das Schönste myzstischste Fest wird Ihnen gewiß Gelegenheit geben, den Seelen
Ihrer jungen Freunde in der Schönen Gezstalt des Symbols immer näher zu treten,
Wir hoffen, dasselbe auf der Montesca zu erleben, und unter meinen Bauern vor
der Krippe wird mir die Ewigkeit der Idee Weih-Nacht, Ehre sei Gott in der
Nöhe - Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen - zur greifbaren
Wirklichkeit. - |
Auf unzerer Rückreise von New-York und Boxton (wir besuchten dieses
Mal nur diese Städte) hielten wir uns 10 Tage in Paris auf und bezuchten auch
die; Ecole des Roches. Es ist dort viel Gutes.
Villa Wolkonsky, Roma, 26. 12. 10.
Nach dem Tode aller mir durch Familienbande Zugehörigen habe ich den
vollsten und größten Trost in der Arbeit geSucht und gefunden. Ich habe mich
deshalb ganz auf die Montesca konzentriert, und bin nur noch über die Ferien
in Kom. Schon fange ich an, manches beglückende Zeichen geistigen Erwachens
und morälischer Erhebung unter meinen (nun etwa 180 Schülern!) zu erleben,
und mit einer Sicherheit, die mich noch mehr erstaunen würde, wenn ich nicht
wüßte, daß zie demjenigen kommen muß, der geleitet wird, und das fühlt, gehe
ich meinen Pfad, ohne zu wissen, wie weit oder wie teil er führt. Denn mir
ahnt, daß er aufwärts geht.