Die fünfte Konferenz der Direktoren und Rektoren höherer Schulen
der Provinz Sachsen, welcher Sich die Direktoren der höheren Schulen
des Herzogtums Anhalt, des Herzogtums Sachsen-Altenburg, die
der Fürstentümer Reuſs und Schwarzburg-Rudolstadt anschlieſsen,
wurde in diesem Jahre aus besonderen Gründen nicht in der Püngst-
woche, Sondern nach den Sommerferien, vom 4. bis 6. August, und
zwar in Magdeburg abgehalten.
Für diegelbe waren bereits im Juni d. J. 1885 folgende vier Themata
den Lehrerkollegien zur Beratung gestellt worden:
„Ll. Der Ministerial-Erlaſs vom 10. November v. J. -- U. IL 2309 --
M. 6306 --, den Schnulvorständen mitgeteilt durch unsere Verfügung vom
12. Dezember v. J. -- 9014. S8., abgedruckt im „Centralblatt" für 1885
März-April, Heft Nr. 19 p. 188 ff, fordert unter Nr. II (p. 8 der mit-
geteilten Abschrift, Centralblatt p. 192): „daſs die häusliche Be-
Schäftigungin keinem Falle als Ergatz desSelben benutzt werden
darf, was die Lehrstunden bieten können und Sollen, Sondern
als Fortgetzung und ergänzender Abschluſfs des Erfolges der
Lehrstunden." Wie ist dieser didaktischen Forderung ent-
Sprechend in den einzelnen Fächern und auf den verschiedenen
Stufen im Unterricht zu verfahren?
Der angezogene Grundgatz wird in der Theorie Schwerlich vou
irgend einer Seite bestritten, in der Praxis jedoch nur zu häufig noch
nicht befolgt. Denn zu Seiner Anwendung gehört eine ihrem Ziele Sich
bewuſste und in der Ausübung kongequente Didaktik, welche herbei-
zuführen eine Hauptaufgabe der Konferenzberatungen und ihrer Vor-
beratungen iSt.
TI. Über den Unterricht in der Geschichte.
Die Stellung dieses Themas ist von vielen Direktoren gewünscht
worden. Es werden dabei u. A. folgende Fragen zur Erörterung kommen:
Wie ist der Unterricht zu gliedern ? Wie ist es zu erreichen, daſs unter
allen Umständen die Zeit von 1815 bis 1871 berücksichtigt werde? Was