334 HL Über Sehulfeste, Schulexkurgionen, Öffentliche Schulprüfungen, --- Protokoll,
Arbeit der Schule zu ermöglichen, iSt zu empfehlen". Fries erklärt
Sich gegen Solche Veröffentlichung des Unterrichts; an der Latina würden
Lektionen vor dem Lehrerkollegium gehalten, und das erscheine ihm aus-
reichende Öffentlichkeit. Grumme Spricht für Beibehaltung der öffent-
lichen Prüfungen. Dem Vorwurf der Unwahrhaftigkeit derSelben Könne
leicht dadurch begegnet werden, daſs Sie nach der Art von Repetitions-
Stunden eingerichtet würden. Namentlich zu den Prüfungen der nnteren
KlassSen kämen die Kltern gern, und öfters Sei Schon dadurch ein ungünstiges
Urteil über einzelne Lehrer im Publikum berichtigt worden. Grosch erklärt
den Vorwurf der Unwahrhaftigkeit der ganzen Einrichtung und Unehrlichkeit
der prüfenden Lehrer für durchaus unbegründet; er will als Gegenstand der
Prüfungen das Pengum des letzten Schuljahres festgehalten wisSen. Der Vor-
Sitzende Spricht für Annahme der FrickSchen These; die Einrichtung
müsSSe gleichsam ein „geistiges Schauturnen" darstellen. Urban bält
dafür, daſs die Städtischen Schulkuratorien Sowie die Stadtschnlräte
orYolses Interesse an der Beibehaltung der öffentlichen Schulprüfungen
hätten ; dieselben hätten unter der Nähe des Königsgeburtstagsfestes zu
leiden und mülsten wieder reizvoller gestaltet werden. Auch an dem
Worte „Schulprüfung" nehme er keinen Anstoſs, denn eine Solche finde
auch bei der jetzigen Handhabung in gewissem Sinne Statt, wenn auch
keine „Schülerprüfung". O. S.-R. Krüger hält die öffentlichen Prüfungen
für eine nicht mehr lebensfähige, daher abzuschaffende Einrichtung. Als
durchschlagenden Grund für ihre Abschaffung Sieht er ihre nur allzu
häufige innere Unwahrhaftigkeit an. Auch von einem ad hoc vVeran-
Stalteten „öffentlichen Unterricht" kann er Sich aus demgelben Grunde
keinen Nutzen Vversprechen; auch dieser werde bald eine vorausgegangene
Abrichtung der Schüler mit Sich bringen. Wolle dagegen, was Immer
nur in Seltenen AuSnahmefällen vorkommen werde, ein Vater Sich über
die Unterrichtsarbeit informieren, 80 könne ihm ja eventuell von dem
Direktor ein Hosgpitieren bei einzelnen Lehrern gestattet werden. Paul-
Siek Spricht für die Fricksche These unter Annahme der Urbanschen
Motivierung. Der Ref. erklärt, daſs er grobe Fälle von Unehrlichkeit
bei öffentlichen Prüfungen nie beobachtet habe; die Unwahrhaftigkeit
liege in der ganzen Kinrichtung. Der Vorsitzende nimmt die Er-
klärung zu Protokoll, daſs über die Thesen 1-6 nicht diskutiert worden
iSt. Bei der Abstimmung über These 7 wird die von Schmieder ge-
Stellte Gegenthese gegen 11 Stimmen abgelehnt, die von Frick gestellte
wird mit 28 gegen 25 Stimmen abgelehnt. Hierauf wird die These 7
des Ref. aber ohne die Worte „unter allen Umständen", welche der Ref.
Selbst zurückzieht, mit 33 gegen 20 Stimmen angenommen. Sie Janfet nun-