Full text: Verhandlungen der ... Direktoren-Versammlung in der Provinz Sachsen - 6=32.1889 (6)

III. Über Schulfeste, Schulexkursionen, öffentliche Schulprüfungen. -- Protokoll. 335 
mehr: „Die öffentlichen Prüfungen Sind abzuschaffen". -- Der Vorgitzende 
Schlieſst hiermit die Verbandlung über Gegenstand III. G. R. Goebel 
übernimmt den Vorgitz und rügt zunächst im Auftrage der Aufsichts- 
behörde das Herausstellen von Schülern aus der Klasse während des 
Unterrichts als eine unpasSende Strafe, und Spricht ferner die Erwartung 
aus, daſs im Gegangunterricht die patriotischen Lieder nicht nur bruch- 
Stückweise, Sondern ganz Segungen und gelernt werden. Auf die Frage 
nach Wüngchen betreffend die Einrichtung der Direktorenkonferenzen 
Schlägt Urban vor, nicht ferner, wie biSher alle drei Jahre, Sondern nur 
alle vier Jahre diese Konferenzen abzuhalten; bei der jetzigen Einrich- 
tung würden die Lehrerkollegien und besonders die referierenden Direk- 
toren Sehr Schwer belastet. Gutsche Schlägt zur KEntlastung vor, daſs 
immer die Hälfte der Anstalten die eine Hälfte der gestellten Themata, 
die anderen Anstalten die andere Hälfte der Themata bearbeiten Sollten, 
ein Wungch, dem Friedersdorff Sich anschlieſst unter Hinweis auf 
Ostpreuſsen, wo diese Verteilung Schon eingeführt 8ei. Krüger wünscht, 
daſs nicht über alle gestellten Themata Schrifiliche Referate erfordert 
würden, Sondern wie in Schlegien, über eines oder zwei nur mündlich 
beraten werde. Wegener hält es für Sehr wüngchenswert, daſs die 
Themata Schon zu Ostern den Lehrerkollegien aufgegeben werden, damit 
Sie im Laufe des Sommers ihre Vorberatungen durchführen und die re- 
ferierenden Direktoren Schon zu Anfang des Winters ihre Arbeit beginnen 
können. Die G.-R. Goebel und Todt erklären, daſs die von Frieders- 
dorff, GutSche und Krüger geäuſserten Wüngche nicht erfüllt werden 
können, weil Sonst, wie auch Steinmeyer hervorhebt, der für die Lehrer- 
kollegien aus der Beratung aller Themata entstehende Nutzen eine 
wesentliche Verminderung erfahren würde. Dagegen versprechen Sie, 
die Themata künftig Schon früher bekannt zu geben. Frick will eine 
Erleichterung durch enger begrenzte Themata herbeigeführt wisSen. 
Dihle Spricht Sein Bedauern über die Anderung der Sommerferien aus 
und bittet um Zurücknahme der betreffenden Verfügung. Frick wünscht 
auch die Wiederberstellung der alten Ferienordnung, aber 80, daſs der 
Beginn der Schule nicht auf Montag, Sondern auf Dienstag angegetzt 
wird, damit nicht der letzte Feriensonntag zu einem allgemeinen ReisSe- 
tage werde. Eine Abstimmung ergiebt, daſs die Konferenz dieSsen Wünsgchen 
mit 37 gegen 3 Stimmen beitritt (es Stimmten hierbei die auſserpreuſsiSchen 
Teilnehmer nicht mit). 
Hierauf dankt der Vorgitzende G. R. Goebel den Ref. und Korref. 
für die geleistete Arbeit und (an Stelle des Seniors der Konferenz) Frick
	        
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