Full text: Schulblatt für die Provinz Brandenburg - 2.1837 (2)

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weitere Verbreitung dieſes nüßlichen Induſtriezweiges wird, und - 
wir die Herren Landräthe , ſo wie die Kdnigl. Domainen- und 
Rent-Aemter auffordern müſſen , dieſem Hinderniſſe möglichſt zu 
begegnen , um den Predigern und Schullehrern, die ſich mit der 
Seiden- Kultur abgeben wollen, zur Anlegung von Saamenbee- 
ten , Pflanzſ<ulen und Maulbeerplantagen, auf jede zuläſſige 
Weiſe förderlic) zu ſein. -- Es wird in dieſer Beziehung 
I. zuvörderſt auf die Beſtimmungen des A. L, N., Theil Il., 
Titel XU, 8. 818 8eq. hingewieſen, wonach die Nukßung 
- des Kirc<hofes der Regel nach zu den Kircheneinkünften gez 
hürt, jedoh, wenn der Prediger oder Küſter denſelben mit 
Maulbeerbäumen bepflanzen und für deren Kultur gehörig 
ſorgen, dieſen zuſtehen ſoll. 
Dieſe --- wie es ſcheint außer Acht gekommene =“+“ Be- 
ſtimmung muß daher von Neuem, wo ihr nicht beſondere 
Gerechtſame entgegen ſiehen, zur Anwendung gebracht wer? 
den. = Wo Prediger und Küſter bei Patronatskirchen von 
dieſer Vergünſtigung Gebrauch machen wollen, müſſen ſie 
ſich zunächſt an die Kirchenpatrone wenden , von deren eif- 
riger Mitwirkung zu einem ſo gemeinnüßigen Zwette wir 
- uns im Voraus- verſichert halten, =- 
Den Predigern und Küſtern in Königl. Amts - Städten 
und Dörfern haben die Königl. Domainen und Rentämter 
Erklärung abzufordern, ob ſie auf die angegebene Weiſe 
ſich die Nußung der Kirc<höfe ſichern wollen, und wenn 
Beide ſolches ablehnen, und hiernach die Nutzung des Kirch? 
hofes den Kircheneinkünften zufällt, die Bepflanzung deſſel- 
ben mit Maulbeerbäumen auf Koſten und zum Bortheil 
der Kirchenkaſſe bei uns in Antrag zu bringen. 
Daß in ähnlichen Fällen auch bei Privat - Patronats- 
Kirchen die Kirchhöfe mit Maulbeerbäumen bepflanzt wer- 
- den, müſſen wir angelegentlihſt wünſchen und erwarten, 
daß die Herren Landräthe hierauf möglichſt bei den Herren 
Kir<enpatronen hinwirken werden. 
Es wird übrigens wegen des Mangels an jungen pflanz-
	        
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