1.
Bibliſche Anſprache.
1. Moſ. 32, 26.
Zur Eröffnung einer Kreis-Lehrerkonferenz gehalten
vom Sup.-Verw. B. in 6.
Laß uns leuchten, HErr, Dein Antlitz, daß wir geneſen.
Amen!
In dem HErrn Jeſu gelicbte Brüder und Mitarbeiter! Wir
ſind heut zufammengefommen, daß wir neu erfriſcht und geſtärket
würden zu dem von Gott uns gegebenen Beruf, als Hirten und
Lehrer die uns anvertraute Jugend zu führen und zu unterweijen,
daß ſie einen guten Weg durch das irdiſche Leben und den ſchmalen
Weg zum cwigen Leben finden möchte. Ein großer und ein
Ichwerer Beruf! Selbſt ein Weg voll Freudenſpuren, aber auch
voll Seufzen. Die wir zu den Älteren gehören, wir wiſſen es aus
mancherlei Erfahrung, und die Jüngeren haben es hoffentlich ichon
angefangen zu merken, daß zur fröhlichen und gedeihlichen Erfüllung
jolchen Berufs nichts ſo nötig iſt, als der Sinn und das Gebet,
das uns allen aus der bibliſchen Geſchichte von Jakob jo wohl bekannt
iſt: „ich laſſe Dich nicht, Du ſegueſt mich denn."*-- „Du jegneſt mich
denn“ -- das iſt das tägliche Atemholen unſrer Seele, durch
welches ſic wahre Lebensluft und Gotteskraft, die ſo nötige
Freudigkeit und Stärke holet von oben her, wo die lebendige
Quelle iſt. Ja an Gottes Segen iſt alles gelegen. Man ſagt'8
wohl noch oft, man glaubt's aber nicht mehr oft. Jemehr man
ſich davon entfernt, deſto unglülicher iſt man. Je tiefer man ſich
da hinein verſenkt, deſto glückſeliger. „Du ſegneſt mich denn."
Hat ER uns nicht alle geſegnet? Sagt's uns micht ein Blik
zurück auf unſer Leben, auf unſere Kindheit und Jugend, auf
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